Feiertage - Feste - Gedenktage
Feiertage und Feste
Rosch Haschana, Jom Kippur und Sukkot02.10.2024 Erew Rosch Haschana03.10.2024 1. Tag Rosch Haschana04.10.2024 2. Tag Rosch Haschana06.10.2024 Fasten Gedalia11.10.2024 Erew Jom Kippur12.10.2024 Jom Kippur (Yizkor)16.10.2024 Erew Sukkot17.10.2024 1. Tag Sukkot18.10.2024 2. Tag Sukkot23.10.2024 Hoschana Raba24.10.2024 Schemini Azeret (Yizkor)25.10.2024 Simchat Thora
Chanukka25.12.2024 Erew Chanukka26.12.2024 1. Tag Chanukka27.12.2024 2. Tag Chanukka28.12.2024 3. Tag Chanukka29.12.2024 4. Tag Chanukka30.12.2024 5. Tag Chanukka31.12.2024 6. Tag Chanukka01.01.2025 7. Tag Chanukka02.01.2025 8. Tag Chanukka
Purim13.03.2025 Fasten Esther14.03.2025 Purim
Pessach12.04.2025 Erew Pessach13.04.2025 1. Tag Pessach14.04.2025 2. Tag Pessach15.04.2025 3. Tag Pessach16.04.2025 4. Tag Pessach17.04.2025 5. Tag Pessach18.04.2025 6. Tag Pessach19.04.2025 7. Tag Pessach20.04.2025 8. Tag Pessach (Yizkor)
Schawuot01.06.2025 Erew Schawuot02.06.2025 1. Tag Schawuot03.06.2025 2. Tag Schawuot (Yizkor)
Gedenktage
Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
27. Januar
Der 27. Januar 1945 war der Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der beiden anderen Konzentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee.
Tu Bischevat
15. Schwat
Das jüdische Neujahrsfest der Bäume ist ein kleiner jüdischer Feiertag, an dem Bäume angepflanzt werden. Es ist auch Brauch, an diesem Tag eine Frucht zu essen, die man in diesem Jahr bisher noch nicht verzehrt hat.
Jom Haschoa
27. Nissan
An diesem israelischen Nationalfeiertag gedenken die Menschen der Opfer des Holocaust.
Es findet auch eine Gedenkveranstaltung statt, bei der Tausende meist jugendlicher Juden vom ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz zum ehemaligen Konzentrationslager Birkenau gehen. Dieser Marsch trägt auch die Bezeichnung “Marsch der Lebenden”.
Jom Hasikaron
4. Ijar
Gedenktag, an dem Israel um seine Soldaten trauert, die seit dem Unabhängigkeitskrieg Ende 1947 in fünf Kriegen und durch Terror umkamen. Insgesamt sind es über 19.000 Opfer, die zu beklagen sind. Den Gedenktag genau vor dem Unabhängigkeitstag zu feiern, soll die Menschen daran erinnern, welcher Preis für die Unabhängigkeit bezahlt werden musste und was durch das Opfer der Soldaten erreicht wurde.
Jom Haatzmaut (Unabhängigkeitstag)
5. Ijar
Grundlage für diesen israelischen Feiertag ist die Proklamation des Staates Israel am 14. Mai 1948 durch David Ben Gurion. Der Jom Haatzmaut ist in Israel ein fröhlich-heiterer Feiertag, den viele Israelis zu Ausflügen mit Freunden und Familien nutzen.
Lag Baomer (Israeltag)
18. Ijar
Lag Baomer ist ein Fest, das auf die Zeit des Talmuds zurückgeht. An diesem Tag endete eine große Plage, die zahlreiche Menschen getötet hatte. Der Grund der Plage war, dass die Menschen nicht genügend Respekt voreinander hatten. Dieser Feiertag steht im Zeichen des Respekts füreinander und ist ein Tag der Freundschaft und
Zusammengehörigkeit.
Jom Jeruschalajim
28. Ijar
Dies ist ein staatlicher Feiertag in Israel in Erinnerung an die Wiedervereinigung der Stadt Jerusalem.
Tu Beav
15. Av
Dieser Tag ist der Beginn der Weinlese und ein Freudenfest. Man könnte ihn aber auch als israelitischen Valentinstag ansehen, da er ein Fest für die Liebe und Partnerschaft ist.
Reichspogromnacht
09. November
In mahnender Erinnerung an die Novemberpogrome des NS-Regimes gegen die deutschen Juden im Jahr 1938 ist der 9. November in Deutschland auch ein Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.
Mitzvah Day
Er beruht auf der Überzeugung, dass man unsere Welt positiv beeinflussen kann. Das Konzept basiert auf zentralen jüdischen Werten wie: „Verbesserung der Welt“, „Gerechtigkeit“ und „Mildtätigkeit. Mit besonderen Aktionen soll das Augenmerk auf diese Werte gelenkt werden.
Rosch Haschana - Jom Kippur - Sukkot
Rosch Haschana, das jüdische Neujahrsfest wird am 1. und 2. Tischri (dem 7. Monat) gefeiert und dauert 2 Tage. Der Name Neujahr (Rosch ha-Schana) kommt in der Bibel nicht vor. Der Sinn des Festes liegt in der Erinnerung an den Bund zwischen Gott und Israel. Der Tag soll die Menschen veranlassen, in sich zu gehen und über ihr Tun Rechenschaft abzulegen.
Der Schofar (Widderhorn) wird zur Erinnerung an die moralischen Pflichten im Morgengottesdienst geblasen (außer der Festtag fällt auf einen Sabbat). Die Synagoge wird in den meisten Gemeinden für den Neujahrsgottesdienst besonders feierlich und in der Farbe Weiß gestaltet, d. h der Vorhang vor dem Toraschrank, die Decke auf dem Vorbeterpult und die Kleidung des Vorbeters sind weiß.
Fasten Gedalja ist ein Gedenktag. Er erinnert an die Eroberung des Reiches Juda durch die Babylonier. Das Fasten dauert von Sonnenaufgang bis zum Eintritt der Nacht.
Der Zeitraum von Rosch Haschana bis Jom Kippur wird als die zehn Bußtage bezeichnet.
Der Höhepunkt der Bußtage ist Jom Kippur (Versöhnungstag) – ein Tag der Reue, der Buße und der Umkehr. Der Tag soll dazu dienen, den Menschen zu entsühnen und göttliche Verzeihung für seine Missetaten erlangen zu lassen. Es ist ein strenger Fasttag – weder Essen noch Trinken sind erlaubt (auch Körperpflege ist untersagt). Bevor man am Vorabend des Festes zur Synagoge geht, entzündet man zu Hause ein Licht zum Andenken an die verstorbenen Angehörigen.
Sukkot (Laubhüttenfest) dauert neun Tage, wobei der siebte Tag als Hoschana Rabba (Gerichtstag über das Wasser), der achte Tag als Schlussfest (Schemini Azeret) und der neunte Tag als Torafreudenfest (Simchat Tora) bezeichnet wird.
Sukkot ist das Fest des Einsammelns, d.h. ein Erntedankfest, erinnert aber auch an dieWüstenwanderung der Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten. Als Erinnerung an das Wohnen in Hütten während der Wanderung wird das Fest in einer Sukka (Hütte) gefeiert.
Manfred de Vries und Beni Pollak bei unserer Chanukkafeier 2015 mit Konzert
Chanukka
Das Volk Israel wurde vor 2100 Jahren von den Griechen beherrscht. Eine kleine Gruppe frommer Juden besiegte wider Erwarten die Besatzer und befreiten so den Tempel in Jerusalem. Als sie die Menora entzünden wollten, war jedoch nur noch ein Krug Olivenöl übrig geblieben. Doch zum Erstaunen aller brannte die Menge, die eigentlich nur für einen Tag reichte, acht Tage lang. Diesem Wunder zum Gedenken wird das Chanukka-Fest gefeiert.
Es ist üblich zu Chanukka Speisen zu essen, welche in Öl gebacken oder gebraten werden. Sehr beliebt sind Latkes (Kartoffelpuffer) und Sufganiot (Kreppel).
In seiner Ausführung erinnert uns Chanukka an die Adventszeit. Der Brauch der vier Adventskerzen stammt wohl vom Chanukka-Fest ab, nur dass hier doppelt so viele Kerzen entzündet werden.
Zentrales Ritual ist das Entzünden der Chanukkia am Abend. Begonnen wird mit einer Kerze, eine weitere kommt mit jedem weiteren Tag hinzu bis zum achten Abend. Die Leuchter haben zusätzlich einen neunten Arm, welcher Schammes oder auch Diener genannt wird und seinem Namen alle Ehre macht, weil mit seiner Hilfe die anderen Kerzen Abend für Abend angezündet werden.
Eine weiteres wichtiges Symbol ist der Dreidel, welcher auf eine Legende zurückführt: Zur Zeit der Judenverfolgung durch die hellenistische Besatzungsmacht studierten viele Lehrer mit ihren Schülern im Geheimen die jüdischen Schriften und die Tora. Wurden sie von der griechischen Patrouille gesichtet, versteckten sie ihre Aufzeichnungen und gaben vor mit dem Dreidel zu spielen.
Der Dreidel – im Hebräischen 'Sevivon' genannt – ist ein vierseitiger Kreisel. Jede Seite ist mit einem hebräischen Buchstaben beschriftet: Nun, Gimel, Heh und Schin. Dies sind die Anfangsbuchstaben des Spruches: „Nes Gadol Haja Scham“, dies bedeutet übersetzt: „Ein großes Wunder geschah dort.“
So wird gespielt:
Die Spieler drehen abwechselnd den Dreidel, gespielt wird meist um Süßigkeiten (z.B. Nüsse, Schokomünzen oder Rosinen). Wenn der Dreidel zum Stillstand kommt, zeigt die nach oben liegende Seite an, was zu tun ist:
נ Nun = (jidd. nisht) – kein Gewinn, kein Verlust
ג Gimel = (jidd. gants) – Gewinn: der gesamte Kasseninhalt; zur Fortsetzung des Spiels legt jeder Spieler wieder ein Stück (oder zwei Stücke) in die Kasse
ה He = (jidd. halb) – Gewinn: die Hälfte der Kasse
ש Schin = (jidd. shtel) – Verlust: ein Stück (oder zwei Stücke) in die Kasse legen; sollte der Spieler kein Stück mehr haben, scheidet er aus (er ist pleite)
Die Entscheidung, ob ein oder zwei Stücke zu zahlen oder entnehmen sind, vereinbaren die Spieler vorher unter sich selbst.
Purimspiel und Purimfeier

Purim
Purim fällt auf den 14. Tag des Monats Adar. Die Geschichte des Feiertages wird im Buch Esther ausführlich beschrieben, ist historisch allerdings nicht erwiesen. Darin wird erzählt, dass der Minister Haman den Perserkönig überredete, einen Befehl zu erlassen, alle Juden im persischen Reich auszurotten. Der jüdischen Ehefrau des Königs, Esther, gelang es aber, dies zu verhindern.
Der Name des Feiertages kommt von „pur“, dem hebräischen Wort für „Los“ im Sinne von Ziehen von Losen. Haman, der Feind der Juden, loste Tag und Monat aus, um den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem er die Juden vernichten würde, und das Los fiel auf den 14. Adar.
Königin Esther und alle jüdischen Bewohner der Hauptstadt sollen drei Tage lange gefastet haben, bevor Esther zum König ging, um ihr Volk zu retten. Zur Erinnerung daran wird der Tag vor Purim (Fasten Esther) als Fasttag begangen.
Es ist ein freudiger Gedenktag. Im Allgemeinen wird Trunkenheit verurteilt, aber am Purimtage ist dies ausdrücklich erlaubt - sogar erwünscht. Aber es wird nicht nur viel getrunken, sondern auch viel gegessen. Eine bekannte kulinarische Spezialität dieses Festes sind die Hamantaschen, ein dreieckiges, gefülltes (z.B. Mohn, Rosinen, Mandeln) Kleingebäck aus Kuchenteig.
Pessach - Seder
Das Pessachfest beginnt am Abend des 14. Nissan und dauert sieben Tage. Außerhalb Israels feiert man noch einen zweiten Sederabend und einen achten Tag Pessach. Die ersten und die letzten beiden Tage sind volle Feiertage, dazwischen liegen vier Halbfeiertage, an denen die nötige Arbeit erlaubt ist.
Einzigartig für Pessach ist das Verbot, Chamez (= Gegärtes aus Getreide, z.B. Brot) zu besitzen oder zu essen. Jede Speise, die auch noch so einen kleinen Teil enthält, zählt dazu. Religiöse Juden nehmen dieses Verbot des Chamez-Essens und Besitzes sehr ernst. Dazu wird das Haus gereinigt und alles Chamez weggeräumt. Am Vorabend vor Pessach wird das Haus während einer religiösen Zeremonie mit Hilfe einer Kerze untersucht und die letzten gefunden Reste werden am nächsten Morgen verbrannt. An Pessach wird eigenes Geschirr benutzt, wobei gewisse Haushaltsgegenstände des ganzen Jahres rituell gereinigt (gekaschert) werden können. Haltbare Lebensmittel und Kosmetika, die Chamez enthalten, können über Pessach an einen Nichtjuden verkauft werden.
Die religiöse Feier, die in der Diaspora an den ersten beiden Abenden zelebriert wird, heißt Seder (Ordnung), entsprechend ihrem geordneten Ablauf. Die Sederfeier besteht aus dem Vorlesen der Haggada und einem Festmahl. Diese Geschichte ist in der Bibel in Schemot
1 -1 5 wiedergegeben.
Am Sederabend
gibt es drei Mazzot (Matze) und vier Becher Wein (an den in der Haggada bezeichneten Stellen wird je ein Becher Wein getrunken).
Die Sederplatte
hat sechs Fächer für
- ein Ei (erinnert an das Pessachlamm und das Festopfer),
- einen Knochen (erinnert an das Pessachlamm und das Festopfer),
- Bitterkraut (deutet auf die Bitterkeit der Versklavung durch die Ägypter hin),
- Charosset – eine Mischung aus Äpfeln, Nüssen und Wein (symbolisiert den Lehm, aus dem
unsere Vorfahren die Ziegel für die Bauten des Pharao herstellten),
- Karpass – Gemüse, meist Petersilie oder Radieschen, welches vor dem Essen in Salz-
wasser eingetaucht wird (dem Talmud zufolge entstand diese Sitte, um die Aufmerksamkeit
der Kinder am Sederabend zu erwecken) und
- Salzwasser (symbolisiert die Tränen der Israeliten in der ägyptischen Knechtschaft).
Schawuot
Schawuot ist das zweite biblische Wallfahrtsfest im Judentum. Es erinnert an den Empfang der Tora mit den Zehn Geboten und an den Bundesschluss Gottes mit seinem Volk Israel am Berg Sinai. Zum Beginn der Getreideernte danken Juden Gott damit aber auch für die Schöpfung und für die Natur. Seinen Namen verdankt das Wochenfest Schawuot seinem Termin auf dem Kalender sieben Wochen nach Pessach. Das hebräische Wort Schawuot heißt „Wochen“.
In einem Frühsommer vor rund 3500 Jahren empfing Mose am Berg Sinai die Botschaft der Tora und mit ihr 613 Gebote und Verbote. Das berichtet die Tora im zweiten der fünf Bücher Mose. Mit diesen Geboten erhielten die Menschen zum ersten Mal Regeln und viele Anweisungen, nach denen sie friedlich zusammen leben konnten.